Ludwig Marum: Das letzte Jahr in Briefen

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Der Briefwechsel zwischen Ludwig Marum und Johanna Marum (7. März 1933 – 14. Mai 1933) Ludwig... mehr
Ludwig Marum: Das letzte Jahr in Briefen

Der Briefwechsel zwischen Ludwig Marum und Johanna Marum (7. März 1933 – 14. Mai 1933)
Ludwig Marums Briefe aus dem Konzentrationslager Kislau (16. Mai 1933 – 7. März 1934)

für die Neuausgabe ausgewählt und bearbeitet von Andrée Fischer-Marum
hg. von den Stadtarchiven Karlsruhe und Mannheim

Am 10. März 1933 wurde Ludwig Marum, Sozialdemokrat jüdischer Herkunft, von Hilfspolizisten der SA in seiner Wohnung in Karlsruhe verhaftet. Der Reichstagsabgeordnete und frühere badische Staatsrat gehörte zu den bedeutendsten SPD-Politikern der Weimarer Republik und war als erklärter Gegner der Nationalsozialisten schon frühzeitig in deren Visier geraten. Marum wurde mehrere Wochen im Karlsruher Gefängnis inhaftiert und am 16. Mai 1933 in einer demütigenden öffentlichen Schaufahrt zusammen mit anderen führenden Sozialdemokraten in das Konzentrationslager Kislau gebracht, wo er am 29. März 1934 ermordet wurde.

Ludwig Marum hat während seiner Gefangenschaft in der so genannten „Schutzhaft“ zahlreiche Briefe an seine Frau Johanna geschrieben. Diese wurden unter dem Titel „Briefe aus dem Konzentrationslager Kislau“ 1984 erstmals publiziert und zeugten von der ungebrochenen Haltung des Anwalts und Politikers, aber auch von seiner zärtlichen Liebe zu seiner Frau und seinen drei Kindern Elisabeth, Hans und Brigitte.

Nicht bekannt sind jedoch die Briefe, die Johanna Marum von März bis Mai 1933 an ihren Mann geschrieben hat. Die vorliegende erweiterte Neuausgabe will zum einen die Briefe Ludwig Marums wieder verfügbar machen (ergänzt um bisher unveröffentlichte Briefe und Briefpassagen), zum anderen den Fokus erweitern auf die Situation der Familie Marum, die nun auch aus der Perspektive von Johanna Marum sichtbar wird. Durch diese neue Edition, ausgewählt und bearbeitet von Ludwig Marums Enkelin Andrée Fischer-Marum, entsteht ein dichtes Bild: Es wird deutlich, unter welchem existenziellen Druck die ganze Familie stand, wie eng die Beziehung zwischen Johanna Marum und Ludwig Marum war, und wie sich beide immer wieder Mut zusprachen. In dem Moment, in dem ihr bisheriges Leben zusammenbrach, bewährte sich die Liebe und die Partnerschaft von Johanna und Ludwig Marum.


262 Seiten, mit 31 Abbildungen, kartoniert, € 19,90
ISBN 978-3-86059-374-5
Bestell-Nr.: 000-374

262 Seiten, mit 31 Abbildungen, gebunden, € 29,90
ISBN 978-3-86059-375-2
Bestell-Nr.: 000-375


Berichte / Rezensionen


Badische Neueste Nachrichten 05.11.2016
Martina Erhard: Einblicke ins Familienleben. Neues Buch über letzte Briefe Ludwig Marums (Bericht von der Buchvorstellung im Stadtarchiv Karlsruhe)

"Ernst Otto Bräunche, Leiter des Karlsruher Stadtarchivs, dankt Andrée Fischer-Marum, der Enkelin von Ludwig und Johanna Marum, für deren Unterstützung. 'Sie hat die Schriftstücke gefunden und sie für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.' Andrée Fischer-Marum, die in Berlin lebt, freut sich, dass das Buch in dieser Form realisiert werden konnte: 'Es war mir wichtig, dass auch meine Großmutter dargestellt wird', sagt sie. 'Sie war immer an der Seite meines Großvaters.'"


Stadtzeitung (Karlsruhe) 11.11.2016
(Bericht von der Buchvorstellung im Stadtarchiv Karlsruhe)

"Als bedeutendster Politiker der Weimarer Zeit, überzeugter Demokrat und entschiedener Gegner der Nationalsozialisten nehme der am 16. Mai bei der Schaufahrt gedemütigte und am 29. Mai in Kislau ermordete Rechtsanwalt, SPD-Abgeordnete, Justizminister und Staatsrat einen ganz besonderen Platz in der städtischen Erinnerungskultur ein, sagte Kulturamtschefin Dr. Susanne Asche. Aus den Briefen Johannas, ‚der Mutter, Frau, Geliebten und Freundin, die ihn stets so unterstützt hat‘ (Andrée Fischer-Marum) wird neben der politischen nun ‚die gesamte Perspektive der Familie‘ deutlich, so Mannheims Archivleiter Dr. Ulrich Nieß."


Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik / Kultur / Wirtschaft 2/2017
Christel Berger: Unvergessen (Rezension von Marum, Das letzte Jahr in Briefen)

"Er [Ludwig Marum] starb, weil er sich ein Deutschland ohne Rechtssicherheit, ohne Zivilisation nicht vorzustellen vermochte. [...] Die Familie und die Stadt Karlsruhe wurden seitdem nie müde, das Andenken an diesen integren Mann wachzuhalten. Jetzt hat seine Enkelin Andrée Fischer-Marum eine erweiterte Briefausgabe herausgegeben, die die Schreiben der Ehefrau Johanna und weitere Dokumente einschließt. Es sind erschütternde historische Zeugnisse."


Neues Deutschland 03.02.2017

"Während seiner Gefangenschaft in der so genannten 'Schutzhaft' schrieb er [Ludwig Marum] zahlreiche Briefe an seine Frau Johanna, die erstmals 1984 publiziert wurden und in der Neuauflage auf weitere, bisher unbekannte Briefe ergänzt wurden."


antifa. Magazin der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur 7-8/2017
Erika Schwarz: Briefe aus der Haft (Rezension von Marum, Das letzte Jahr in Briefen)

"Der Herausgeberin Andrée Fischer-Marum ist es zu danken, durch die notwendigen Ergänzungen das Bild über den Großvater, eines standhaften Demokraten, eines verfolgten Deutschen jüdischer Herkunft vervollkommnet zu haben. Deutlicher wird dem Leser, dass die innige Beziehung zu seiner Frau, die er 1910 geheiratet hatte, und zu seinen Kindern ihm die Kraft gab, die Demütigungen und Qualen der Haft auszuhalten. [...] Die über 130 abgedruckten schriftlichen zeitgenössischen Zeugnisse beschreiben auf erschütternde und beeindruckende Weise die Brutalität des faschistischen Terrors in der Anfangsphase der Naziherrschaft und die unmittelbaren Auswirkungen auf die Betroffenen und ihre Familien, aber auch und vor allem die Standhaftigkeit von Menschen, die sich dem Regime nicht beugten."

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